Marokko – Mit dem Duster durchs Atlasgebirge
Reisedauer
2 Wochen
Reiseart
Roadtrip mit Mietwagen
Highlight
Atlasgebirge
Budget
ca. 30–60 € / Tag
Marokko – das Land der Kontraste: Oasen und Wüste, Berge und Atlantik, Medina und Minztee. Zwei Wochen lang sind wir mit dem Dacia Duster quer durchs Land gefahren und haben uns auf ein Abenteuer voller Improvisation, Freiheit und Überraschungen eingelassen. Hier kommt unser ehrlicher Reisebericht – mit allen Höhen, Tiefen und Lieblingsmomenten!

Marrakesch
Unser Abenteuer startet in Marrakesch – oder besser gesagt: direkt am Flughafen, wo wir uns einen Mietwagen schnappen (Dacia Duster, fast neu, keine Werbung, aber der hat echt geliefert 💪). Verkehrsregeln? Eher optional. Parksituation? Chaos auf Level „Tetris mit hupenden Autos“.
Wir verbringen nur eine Nacht in der Stadt, dafür aber den ganzen Tag draußen unterwegs: durch die engen Gassen der Medina, vorbei an Gewürzständen, Eseln, Motorrollern und Menschenmassen. Marrakesch ist laut, bunt, überwältigend – und definitiv ein Erlebnis.

Ouzoud
Am nächsten Tag geht’s los in Richtung Ouzoud – den berühmten Wasserfällen. Die Fahrt dorthin ist landschaftlich ein absoluter Traum: rote Felsen, grüne Täler und immer wieder kleine Dörfer, durch die man im Schritttempo rollt. Vor Ort buchen wir spontan eine Unterkunft mit Blick ins Tal und gehen dann runter zu den Wasserfällen.
Was man hier nicht erwartet: wilde Berberaffen, die sich hier frei bewegen und von den Touristen ein bisschen zu sehr verwöhnt werden (Obacht: Rucksack zu und Essen gut verstauen!). Die Natur drumherum ist super grün – fast schon tropisch. Der Ort lädt definitiv zum Verweilen ein.

Atlasgebirge
Von Ouzoud fahren wir weiter Richtung La Cathédrale Imsfrane und später Richtung Agouti. Einen festen Plan haben wir nicht – und das ist genau das, was diesen Abschnitt so besonders macht. Wir halten, wo es uns gefällt. Fahren, wo es grün ist. Wandern durch Berberdörfer, in denen man sich wie in einer anderen Zeit fühlt.
Das Atlasgebirge ist für mich persönlich das absolute Highlight dieser Reise. Ich hätte locker noch eine Woche bleiben können. Die Straßen? Klar, nicht europäisch – aber viel besser als erwartet. Unser Duster meistert selbst die abgelegensten Bergstraßen ohne zu murren. Und weil wir unsere Unterkünfte eh immer spontan buchen, bleibt alles flexibel. Genau so muss ein Roadtrip sein.

Ouarzazate
Nach ein paar Tagen in den Bergen geht’s runter nach Ouarzazate – eine Stadt, die fast mehr Filmkulisse als echte Stadt ist. Hier wurden u.a. Gladiator, Game of Thrones und Die Mumie gedreht. Die Kasbah Taourirt mitten in der Stadt sieht aus wie aus einem Abenteuerfilm, und das Atlas Filmstudio ist ebenfalls einen Besuch wert, wenn man auf Kulissen und Requisiten steht.
In der Stadt selbst ist es deutlich wärmer, die Luft trockener, die Umgebung karger – ein ganz anderer Vibe als in den Bergen. Aber spannend!

Ourika
Von Ouarzazate aus fahren wir weiter Richtung Ourika-Tal – eine echte Oase am Rand des Atlasgebirges. Schon die Anfahrt ist wunderschön: grüne Flusstäler, Palmen, Lehmdörfer und Obststände am Straßenrand.
Im Ort angekommen, erwartet uns ein richtig entspannter Vibe. Kleine Restaurants direkt am Fluss laden zum Verweilen ein – viele mit Terrassen, wo du beim Essen die Füße ins eiskalte Wasser baumeln lassen kannst. Gerade bei über 35 Grad eine echte Wohltat! 😅
Die Gegend eignet sich super zum Wandern: Es gibt verschiedene Routen durch das Tal und hinauf zu den kleinen Wasserfällen oberhalb des Dorfes. Je nach Lust und Laune kannst du ein bisschen spazieren oder auch mehrere Stunden unterwegs sein. Unterwegs trifft man auf freundliche Einheimische, die Tee oder frisches Obst verkaufen – alles ganz gemütlich und bodenständig.
Tipp: Wer kann, sollte mindestens einen halben Tag einplanen – besser sogar einen ganzen. Gerade gegen Nachmittag wird es angenehm ruhig, wenn die Tagestouristen verschwinden. Dann hast du das Tal fast für dich allein zu haben.

Agadir
Unsere Route führt uns weiter über den berühmten Pass Tizi n’Test auf 2.100 m Höhe – mit spektakulären Aussichten, engen Kurven und einigen dieser „Ich-halte-kurz-und-muss-mal-staunen“-Momente. Danach geht’s bergab Richtung Agadir, wo wir einen Tag verbringen.
Agadir wirkt im Vergleich zu den Bergdörfern fast futuristisch. Besonders der moderne Teil an der Strandpromenade – mit Cafés, Läden und hippen E-Scootern.
Wir steigen auch auf den alten Berg zur Kasbah Agadir Oufella, von wo man einen fantastischen Blick über Stadt und Küste hat. Die Kasbah stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde beim großen Erdbeben 1960 fast komplett zerstört. In den letzten Jahren wurde sie jedoch liebevoll restauriert – und heute kannst du sie für eine kleine Gebühr besichtigen. Die Anlage ist modern aufbereitet, mit Infoschildern und Aussichtspunkten – und bei Sonnenuntergang ein echtes Highlight.
Das riesige Schriftzeichen „Gott, Heimat, König“ („الله، الوطن، الملك“) thront übrigens immer noch gut sichtbar über der Stadt und leuchtet nachts hell über dem Atlantik.

Taghazout
Nächster Stop: Taghazout – unser kleines Paradies am Meer. Ein ehemaliges Fischerdorf, das sich in den letzten Jahren zum Hotspot für Surfer und digitale Nomaden gemausert hat. Wir bleiben hier ganze drei Nächte – und das völlig zurecht.
Die Stimmung ist gechillt, die Sonnenuntergänge spektakulär, und auf den vielen Dachterrassen trifft man coole Leute aus aller Welt. Surfen kann man hier natürlich auch – oder einfach zuschauen und sich ein Tajine gönnen. Und wer lieber Rollen statt Wellen reitet: Es gibt eine richtig geile Skateanlage mitten im Ort. Neben dem Atlas Gebirge (und Chefchauen, welches ich aber an einer anderen Reise besichtigt habe) ist Tagazhout eines meiner Favoriten.

Paradise Valley
Nach ein paar Tagen Entspannung in Taghazout fahren wir nicht direkt an der Küste entlang, sondern schlagen eine landschaftlich spektakuläre Route ein – über das Paradise Valley und Thousand Colors. Und der Name ist Programm.
Paradise Valley 🌴
Dieses Tal ist eine grüne Oase mitten im sonst trockenen Umland. Palmen, Felsen, kleine natürliche Pools – ein bisschen wie eine marokkanische Version von Thailand. Viele kommen zum Baden, Klippenspringen oder einfach zum Chillen. Achtung: In der Trockenzeit kann es sein, dass manche Becken ausgetrocknet sind – trotzdem lohnt sich der Stopp.
Thousand Colors
Eine beeindruckende Felsformation mitten in den wüstigen Bergen – die Steine leuchten in unterschiedlichsten Farben. Daher auch der Name: „Thousand Colors“. Ein faszinierender Anblick, der zeigt, wie vielfältig und überraschend die Natur Marokkos sein kann.

Imsouane
Eigentlich wollten wir bis Essaouira durchfahren – aber durch die vielen Stopps und Umwege hat’s zeitlich nicht mehr gereicht. Also: spontane Unterkunft in Imsouane. Und das war ein Glücksgriff!
Der Ort ist klein, ruhig und unglaublich entspannt – perfekt, um den Tag bei Sonnenuntergang ausklingen zu lassen. Auch hier kann man super surfen (der Beach Break ist bei Anfängern sehr beliebt) – oder einfach frischen Fisch essen und aufs Meer schauen. In Imsouane läuft alles ein bisschen langsamer. Und das ist gut so.

Essaouira
Am nächsten Tag geht’s weiter – natürlich mit ein paar Stopps, u.a. am Plage Cap Sim, wo wir uns eine ganze Villa samt Pool gegönnt haben. Große Zimmer, riesige Betten, und wir waren die einzigen Gäste – ein absoluter Glücksgriff für kleines Geld. Marokko kann auch Luxus zum Low-Budget-Preis!
Dann endlich: Essaouira. Und was soll ich sagen – ich war wirklich positiv überrascht. Die Stadt ist direkt am Wasser, hat eine wunderschöne Altstadt, einen riesigen Strand, und obwohl es touristisch ist, fühlt sich alles viel entspannter an als z. B. Marrakesch. Ein bisschen wie Marrakesch light – aber mit Meeresbrise und Möwen.
Besonders cool: Die vielen Streunerkatzen, die durch die Altstadt spazieren oder sich in Cafés sonnen. Ich hab natürlich jede gestreichelt, die mir über den Weg lief. Am liebsten hätte ich mindestens eine mitgenommen…
Rückfahrt nach Marrakesch & Fazit 🚗✨
Von Essaouira geht’s direkt zurück nach Marrakesch – ein letzter Abend in der Stadt, nochmal in die Gassen eintauchen, die letzten Gewürze kaufen und Abschied nehmen. Die Rückgabe des Autos am Flughafen lief absolut reibungslos: Unser Dacia Duster (ca. 28 €/Tag) wurde sofort gecheckt, die Kaution von 1.400 € (Kreditkarte) umgehend zurückgebucht.
Was bleibt?
Marokko war für mich eine Reise der Kontraste: Zwischen Oasen und Wüste, Bergen und Atlantik, Medina und Minztee. Es ist das perfekte Land für alle, die Freiheit, Abenteuer und Improvisation mögen – und sich auf die kleinen Überraschungen am Wegesrand einlassen wollen.
Fazit: Keine Angst vor Marokko! 🌍❤️
Marokko ist kein Land, das man einmal besucht und abhakt – es ist eines dieser Länder, das dich immer wieder ruft. Egal ob du alleine reist, zu zweit, als Frau oder in einer Gruppe: Du wirst dich hier willkommen fühlen.
Die Menschen sind unglaublich gastfreundlich, hilfsbereit und stolz auf ihr Land. Klar, man muss manchmal ein paar „Nein, danke“-Sätze parat haben – vor allem in Souks oder bei Tourenanbietern. Aber gefährlich? Nein. In meinen Augen ist Marokko eines der sichersten und spannendsten Länder Nordafrikas.
Ob du surfen willst, wandern, einfach durch die Gassen schlendern oder die Vielfalt von Wüste, Bergen und Meer erleben willst – Marokko bietet für jeden etwas. Ich war mittlerweile zweimal dort unterwegs – und ich bin mir sicher: Ein drittes Mal kommt.
Also: Keine Angst – nur Abenteuerlust!✨
Noch mehr Abenteuer gefällig?
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